Grünhain-Beierfeld im Erzgebirge
Die Stadt Grünhain-Beierfeld liegt zwischen Schwarzenberg und Zwönitz am Spiegelwald (728 m) und im Landschaftsschutzgebiet Oswaldtal. Sie entstand 2005 aus den Orten Grünhain, Beierfeld, und Waschleithe, welche auf den Höhen und in den rechten Seitentälern vom Schwarzwasser liegen.
In den Anfangsjahren der Orte spielte das mächtige Zisterzienserkloster Grünhain eine wichtige Rolle in der wirtschaftlichen Entwicklung. In Waschleithe dominierte der Bergbau das Leben.
Auszüge aus der Ortsgeschichte von Beierfeld
1230
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Im Zuge der Besiedlung des Erzgebirges entstand das Waldhufendorf und wurde als Beiervelt urkundlich erwähnt.
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1233
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Nennung als Besitz des Grünhainer Klosters
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1230
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Errichtung der Peter-Pauls-Kirche zwischen 1219 und 1230. Sie ist eine der ältesten Kirchen im Erzgebirge.
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1480
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Hinweis auf Silberbergbau (vermutlich die erst später erwähnte Ernst von Schönburg Fundgrube).
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1536
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Beierfeld gehörte zum Amt Grünhain.
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1607
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Umbau der Peter-Pauls-Kirche von der langen, schmalen mittelalterlichen Kirche zur breiteren und höheren Kirche.
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1710
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Beginn der Metallverarbeitung. Löffelmacher waren weithin bekannt.
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19 Jh.
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Die Blechwarenherstellung entwickelte sich zur Industrie. Größten Fabriken waren die FROWO, nach 1945 das Waschgerätewerk und das Messgerätewerk.
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1999
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Waschleithe gehört zu Beierfeld. Der Name leitet sich von der Erzwäsche ab „Erzwäsche am Hang“ (Leithe). 1528 wurde der Name Waschsleiden erstmals beurkundet. Zur Verarbeitung der Erz- und Silbervorkommen um Grünhain entstand am Glaßberg die Erzwäsche. Die Bergbausiedlung war ein Reihendorf mit kleinen Blockparzellen. Kirchlich war Waschleithe nach Grünhain eingepfarrt.
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2005
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Die Stadt Grünhain wurde in die Gemeinde Beierfeld eingegliedert. Der neue Ort erhielt die Bezeichnung “Grünhain-Beierfeld” und übernimmt das Stadtrecht von Grünhain.
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Vorkommende Namen in Beierfeld
Bach, Baumann, Bonitz, Bretschneider, Böhm, Eichelberger, Epperlein Ficker, Friedrich, Golthan, Groschop Hecker, Humann, Hänel, Kretzschmar, Lang Merckel, Neuber, Nitzel, Oeser, Ott, Prager Reinwarth, Richter, Scheibner, Schelbeck, Schott, Stiehler, Struntz Trommler, Ulrich, Weck, Weigel, Weißflog, Welner
Vorkommende Namen in Grünhain
Lötzsch, Prager, Scheibner, Lötzsch, Prager, Scheibner, Ulrich
Auszüge aus der Ortsgeschichte von Grünhain
1230
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Der Burggraf von Meißen Meinher stiftete das Kloster Grünhain, er rief Zisterziensermönche aus Franken ins Erzgebirge.
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1235
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Zogen die Mönche aus Sittichenbach in das Kloster ein, es wurde vom Naumburger Bischof geweiht. Über 20 Dörfer zinsten an das Kloster. 1261 König Wenzel II. schenkte dem Kloster 10 Dörfer in Böhmen.
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1267
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Grünhain erhielt das Marktrecht und 1268 das Stadtrecht.
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1328
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Erstmals wütet die Pest. Von 136 Mönchen des Klosters überleben nur 16 die Seuche.
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1429
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Hussiten stürmten Stadt und Kloster Grünhain und brandschatzten das Kloster. Um es wieder aufzubauen, musste der Abt Schlettau verpfänden, anschließend einigte sich das Kloster mit den Hussiten, was zum Kirchenbann durch den Papst führte. Bis 1460 wurde die Klosteranlage wiederhergestellt.
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1525
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Aufgebrachte Bauern plünderten im Rahmen des deutschen Bauernkrieges das Kloster.
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1536
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Das Kloster Grünhain wurde im Zuge der Reformation aufgelöst und durch einen Brand zerstört.
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1546
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Die Grünhainer Stadtkirche am Markt wurde errichtet.
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1568
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Die Pest wütete wieder in Grünhain, Beierfeld und Waschleithe.
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1648
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Während des Dreißigjährige Krieg wurde Grünhain völlig zerstört.
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1659
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Aufbau der Grünhainer Stadtkirche nach einem Brand.
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1711
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Eröffnung der Postlinie von Annaberg nach Schneeberg. Sie führte über Elterlein, Grünhain, Beierfeld, Sachsenfeld und Aue.
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1719
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Ein großer Stadtbrand zerstörte fast alle Häuser.
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1874
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Auflösung des Amtes Grünhain und Zuordnung zum Amtsgericht Schwarzenberg.
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1895
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Bau einer Emaillefabrik in Grünhain und Errichtung eines neuen Rathaus.
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1900
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Eröffnung Bahnlinie Zwönitz – Scheibenberg mit den Haltestellen Beierfeld und Grünhain.
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1951
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Gründung des VEB Elektromotorenwerk Grünhain. Durch den Bergbau der Wismut AG verdoppeln sich die Einwohnerzahlen von Beierfeld und Grünhain.
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1957
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Entstehung des VEB Meßgerätewerkes und Entwicklung zum Zentrum der Fahrzeugelektronik.
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1968
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Feier zur 700 jährigen Verleihung des Stadtrechtes für Grünhain.
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1976
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Gründung des Gemeindeverband Grünhain-Beierfeld-Waschleithe mit ca. 9000 Einwohnern.
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2005
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Die Städte Grünhain und Beierfeld wurde in die Gemeinde “Grünhain-Beierfeld” zusammengeführt.
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