Waldvorwerk (Masełkowice)

Waldvorwerk (Masełkowice) in Schlesien

Die Suche nach dem Ort Waldvorwerk (Masełkowice) im Landkreis Guhrau war sehr schwierig, da es im Osten in Schlesien und Pommern mehrere derartige Ortsnamen gab.
Zunächst war es notwendig, den damaligen Landkreis zu recherchieren und alte und heutige Landkarten zu vergleichen. Waldvorwerk (Masełkowice) ist ein kleines Dorf in der Woiwodschaft Niederschlesien im Landkreis Guhrau (Góra) und gehört zur Gemeinde Niechlów (Nechlau). Es besitzt 18 bewohnte Häuser und weniger als 50 Einwohner. Die Gemeinde Niechlów umfasst 152 km² mit 4.900 Einwohnern und wird zu rund 65 % von der Landwirtschaft genutzt.
Waldvorwerk befindet sich auf einer Höhe von ca. 80 m ü. NN in einer Niederung, jeweils 1,5 km vom Fluss Barycz (Bartsch) und der Oder entfernt und die Mündung des 133 km langen rechten Nebenflusses in die Oder ist ca. 10 km nordwestlich der Siedlung.

Der Landkreis Guhrau umfasst die Niederung des Flüsschens Bartsch. Das Zentrum des Kreises bildet das Ackerbürgerstädchen Guhrau. Es liegt 65 km nordwestlich von Breslau und wurde schon 1155 gegründet. 1300 erhielt sie das Stadtrecht, aber hatte 1939 erst 5.600 Einwohner. Es war ein Zentrum der Tuchmacherei und des Müllergewerbes. 1840 gab es im Umkreis der Stadt noch 40 Windmühlen. Diese mahlten vor allem Getreide, welches von der Provinz Posen / Polen eingeführt wurde. Im Zuge der Industrialisierung entstand eine große Dampfmühle und eine Zuckerfabrik. Unweit von Guhrau errichtete Achard die erste Rübenzuckerfabrik Deutschlands. In der Bartschniederung von Militsch nach Guhrau gibt es zahlreiche Fischteiche. Es wurde hier ein großer Teil der Karpfenproduktion Schlesiens erzeugt.