Käthe Mildner, geb. Weigel
Käthe (Ahn 3) wurde am 10.02.1904 als einziges Kind des Revierförsters Max Weigel und seiner Frau Jenny, geb.Kummer in Neidberg geboren. Seit vielen Jahrhunderten war sie die Erste unserer Linie Weigel, die nicht im Erzgebirge geboren wurde. Aus beruflichen Gründen war Max mit seinem Lehrherrn hierher gekommen. Die Eltern zogen dann nach Nikolsdorf und später nach Reichstein. Hier war der Max Revierförster.
Im Forsthaus wuchs sie auf und erhielt zahlreiche Anregungen von ihrer Großmutter, der Wilhelmine, geb. Epperlein. Die Liebe zum Erzgebirge, zu Land, Leuten und Liedern und Fertigkeiten, wie Klöppeln, Sticken und Stricken fanden hier den Ursprung. Nach Pirna ging sie zur Handelsschule.
1922 heiratete sie den Lehrer Fritz Mildner. Ihr einziger Sohn Siegfried (Ahn 2) wurde 1928 im Forsthaus in Reichstein geboren. Es folgten glückliche Jahre in Rosenthal und Königstein. Nach Königstein wurde umgezogen, damit Siegfried später die Oberschule in Pirna täglich mit der Bahn erreichen konnte.
Käthe war sehr sparsam und so konnte die Familie jedes Jahr 3 Wochen an die Ostsee nach Osternothafen in ein Privathaus mit Küchenbenutzung fahren.
Schwierig waren die Kriegsjahre, da Fritz als Unteroffizier in den Krieg ziehen musste. Fritz und Siegfried, der 1944 noch als Luftwaffenhelfer eingezogen wurde, überlebten den schlimmen Krieg. Nach dem Krieg wurde Fritz als Lehrer entlassen. Käthe wirtschaftete mit dem Wenigen und brachte die Familie über die schwere Zeit.
Fritz starb 1954 nach kurzer schwerer Krankheit. Die ersten Bilder von seiner Enkelin Ursula hat er noch gesehen und starb dann wenige Tage später.
Käthe schuf sich mit viel Energie eine Arbeitsgrundlage und arbeitete als Buchhalter bis zu ihrer Rente in der Papierfabrik Königstein.
Um ihren Kindern und Enkeln näher zu sein, konnte sie nach Kindelbrück in Thüringen die Wohnung tauschen. Als Siegfried nach Zielitz zog, erhielt sie eine Wohnung in Wolmirstedt.
Bis zum letzten Tag fand sie Freude an Handarbeiten, vor allem Klöppeln und Sticken. Mit fast 82 Jahren endete ihr arbeitsreiches Leben in dem Freude und Leid enthalten waren.
Sie starb am 01.01.1986 in Sondershausen. Nach einem plötzlichen Gehirnschlag kam sie nicht wieder zum Bewußtsein.
Friedrich Max Weigel
Max (Ahn 6) wurde am 14.09.1877 in Burkhardtsgrün geboren. Sein jüngerer Bruder Willy, 1866 geboren, war später Buchhalter in Chemnitz. Max besuchte die Volksschule in Burkhardtsgrün.
Anschließend war er Forstlehrling beim Forstmeister Heger im Ort. Dieser wurde nach Reichstein (Sächs.Schweiz) versetzt. Der Lehrvertrag durfte nicht unterbrochen werden, deshalb musste der Lehrling mit. Bei der Musterung zum Wehrdienst wurde er zweimal zurückgestellt, weil er nicht kräftig genug war. Seine militärische Dienstzeit begann beim Jägerbataillon 13 in Dresden.
Er heiratete am 14.05.1903 in Königstein die Jenny Kummer (Ahn 7). Am 10.02.1904 wurde das einzige Kind, die Tochter Käthe geboren.
Am 30.07.1904 bestand er das Staatsexamen an der Forstakademie in Tharandt als Försterkandidat.
1906 erfolgte ein Umzug nach Breitenbrunn bei Schwarzenberg. Im Herbst 1909 war der Umzug nach Leupoldishain zum Staatsforstrevier Königstein. Der Staat kaufte in Nikolsdorf ein Haus, in das die Familie im Sommer 1910 zog. Die Ahnen Weigel lebten seit langer Zeit im Erzgebirge. Max war der Erste dieser Linie, der das Erzgebirge verließ.
Der Kriegsdienst begann für Max am 17.08.1914 zunächst in Dresden, dann beim Forstkommando in Rußland bis zum Herbst 1918. Er wurde Oberjäger, später Vizefeldwebel.
Im November 1918 wurde er als Förster nach Reichstein versetzt. Forstmeister Heger war inzwischen Oberforstrat und bewohnte ein neu erbautes Forsthaus. Max wurde später Revierförster. Er vertrat die Interessen der mittleren Forstlaufbahnangestellten.
Begründet durch sein Asthma ging er vorfristig in den Ruhestand und zog nach Thürmsdorf, später nach Struppen. Dort leistete er für die Gemeinde Forstdienst.
Er war sehr eifrig und fleißig und nahm sich nie Zeit für Urlaub. Er hatte eine mustergültige Ordnung in seinen Unterlagen. Büromaterial kaufte er in übergroßer Menge. Bleistifte reichten noch für die Urenkel.
Später erfolgte ein Umzug nach Königstein zu Preschers und dann zur Familie Mildner, der Tochter, auf den Festungsberg. Danach zogen sie auf die Bielatalstraße. Dort ist er am 25.03.1956, 79 Jahre alt, gestorben.
Liddy Jenny Kummer
Jenny (Ahn 7) wurde 14.12.1880 in Königstein geboren. Ihre Ahnen stammen aus Zittau. Sie arbeitete als Hausmädchen in Königstein beim Fotographen. Als ihre Mutter, die Emma Liebe 1900 starb und der Vater wieder heiratete, war es Zeit, das Vaterhaus zu verlassen. Sie heiratete 14.05.1903 Friedrich Max Weigel (Ahn 6) und wohnte in Reichstein im Forsthaus.
Die Mutter vom Max, die Wilhelmine lebte bei ihnen. Es kamen viele Besucher. Sie kochte gut und ihr Kuchen war unvergleichlich. Besonders gut waren ihre Stollen. Diese wurden nach dem Backen mehrfach mit zerlassener Butter bestrichen. Dazu gab es eine Butterbürste, der wurde der Name Laura gegeben.
In Reichstein verlebte sie im Forsthaus mit ihrem Max die schönsten Jahre. Geduldig ertrug sie die vielen Umzüge. Max musste oft den Ort wechseln, da er die Luft wegen dem Elbnebel mit seinem Asthma nicht vertrug. So zogen sie nach Thürmsdorf, später nach Struppen und Königstein.
Ihre Urenkel Ursula und Günter erlebte sie noch. Sie starb 26.03.1960 in Königstein.
Linie Kummer
Name | Geboren | in | Beruf |
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Jenny
|
1880
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Königstein
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Hausfrau
|
Julius
|
1841
|
Zittau
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herrschaftlicher Förster
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Ernst Gotthelf
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1813
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Olbersdorf
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Müllermeister
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Carl Gottlieb
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1786
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Zittau
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Mühlenbesitzer
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Joh. Christoph jun.
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um 1762
|
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Mühlenbesitzer
|
Joh. Christoph sen.
|
um 1731
|
|
Mühlenbesitzer
|
Julius Konstantin Kummer
Julius (Ahn 14), Vater von Jenny, wurde am 30.04.1841 in Zittau geboren. Die Kummer waren ein wohlhabendes Müllergeschlecht. Leider ist noch nicht ermittelt, woher sie kamen, als sie sich in Zittau und Olbersdorf einkauften. Julius wuchs in Waltersdorf mit seinen zwei Schwestern auf. Die Mutter starb bei der Geburt von Zwillingen 1845. Der Julius war damals vier Jahre alt. Der Vater heiratete wieder und aus dieser zweiten Ehe sind zwei Kinder bekannt.
Julius wollte nicht Müller werden, sondern Förster. In seinem ersten Einsatzort, in Ottendorf lernte er Emma Emilie Liebe kennen und sie heirateten 1867. Später ging er als Förster nach Königstein. Sie hatten 11 Kinder.
Seine Frau starb 1900, erst 52 Jahre alt. Julius heiratete um 1902 wieder, die Salomo Johanne Emilie. Es war kein Platz mehr für die Jenny im Vaterhaus und sie beschleunigte, die mit Max Weigel vorgesehene Heirat. Diese erfolgte 1903 und der Max musste dazu die Genehmigung einholen, da er noch in der Ausbildung war. Julius ist 1904 im Alter von 63 Jahren gestorben.
Emma Emilie Liebe
Emilie (Ahn 15) wurde als erstes Kind des Tischlermeisters, Häuslers und Gutsbesitzers Karl August Liebe am 08.08.1848 in Friedrichswalde geboren. Sie war 19 Jahre alt, als sie den Förster Julius Konstantin Kummer heiratete, welcher Förster in Okrilla war. Julius entstammte einem reichen Geschlecht von Mühlenbesitzern. Allerdings reduzierte sich der Reichtum durch die Kinder der Großeltern, die erbten.
Emilie zog später mit dem Julius nach Königstein, als dieser eine Stellung als Förster annahm. Hier wurden ihre elf Kinder geboren. Ihre jüngste Tochter (10. Kind) war die Jenny (Ahn 7). Ihr Geburtshaus stand gegenüber dem Pfarramt in Königstein.
Die Emma Emilie starb am 11.01.1900 in Königstein im Alter von 52 Jahren.
Linie Liebe
Name | Geboren | in | Beruf |
---|---|---|---|
Emma Emilie
|
1848
|
Friedrichswalde
|
Hausfrau
|
Karl August
|
1819
|
Friedrichswalde
|
Tischlermeister, Gutsbesitzer
|
Johann Gottlob
|
1787
|
Etzdorf
|
Tischlermeister
|
Carl Gottlob
|
1753
|
Marbach
|
Gärtner, Mühlknecht
|
Christoph
|
1726
|
Reichenbach
|
Gärtner, Meister Leineweber
|
Daniel
|
1705
|
Langhennersdorf
|
Häusler
|
Christoph
|
1674
|
Kaltofen
|
Gärtner
|
Daniel
|
1652
|
Kaltofen
|
Hausgenosse
|
Paulus
|
1611
|
Pappendorf
|
Gärtner
|
Martinus
|
1584
|
Pappendorf
|
|
Martinus
|
um 1550
|
Kaltofen
|
|